[Rezension] Kinder der Freiheit von Ken Follett

Nach zwei langen Jahren Wartezeit, war es endlich soweit:       Der letzte Teil der Jahrhundert-Trilogie von Ken Follett lag, nach neuem Buch duftend, in meinen Händen. Bereit dazu, entdeckt zu werden…

Über das Buch

  • Titel: Kinder der Freiheit
  • Autor: Ken Follett
  • Seitenzahl: 1.216
  • Erscheinungstermin: 16. September 2014
  • Preis: 29,99 €
  • ISBN: 978-3785725108
  • Verlag: Bastei Lübbe


Der Inhalt

Nach Sturz der Titanen und Winter der Welt, ist Kinder der Freiheit der dritte und letzte Teil der Jahrhundertsaga von Ken Follett. In diesem Band schließt eine Zeit der Kriege, Gewalt und Ungerechtigkeit, aber auch voller Liebe, Freundschaft und Mut ab. Nach den Gefahren des Ersten und Zweiten Weltkrieges müssen sich altbekannte und neue Charaktere nun dem Konflikt des Kalten Krieges stellen. Die Handlung beginnt mit dem Bau der Mauer und endet mit ihrem Fall. USA oder Sowjetunion? Welche Macht wird siegen? Wie viele Menschen werden dafür sterben? Werden die Atomraketen fliegen und die ganze Menschheit töten?

Viele bekannte Familien aus den ersten beiden Büchern berichten vom Weltgeschehen aus Washington, Kuba, der DDR und Moskau. Hier sind ein paar Charaktere kurz vorgestellt:

In Amerika kann der Farbige George Jakes die Ungerechtigkeit und den hasserfüllten Rassismus der Bürger nicht mehr ertragen. Er wagt sich in die Politik unter Robert F. Kennedy und kämpft für die Bürgerrechtsbewegung. In der Sowjetunion ist der junge Dimitri „Dimka“ Dworkin ganz nah am Zentrum der Macht, als Berater des Regierungschefs Nikita Chruschtschow. Doch ist das sowjetische System wirklich so gut? Seine Schwester, die erfolgreiche Journalistin Tanja Dworkin, findet das nicht und stellt sich mutig dem übermächtigen Regime. In Ostberlin geschieht eine Tragödie: Eine Mauer trennt Ost von West, Schwester von Bruder, Frau von Mann. Dies muss auch die Familie Franck am eigenen Leib erfahren. In London führen die Geschwister Dave und Evie Williams ein privilegiertes Leben. Aber sie wollen mehr und wagen einen entscheidenden Schritt.


Meine Meinung

Wieder einmal begeistert mich ein historisches Meisterwerk von Ken Follett (wenn auch mit 29,99 € ein ziemlich teures Vergnügen!): Detailreich und emotional erleben seine unterschiedlichen Charaktere das Weltgeschehen im Kalten Krieg. Dafür wechselt Follett regelmäßig die Perspektiven seiner Figuren und ermöglichte es mir hautnah in die gefährliche Welt der unterdrückten DDR oder den Rassismus gegenüber Farbigen in der USA einzutauchen. Nur fiel es mir dabei teilweise schwer, zu einigen Charakteren eine emotionale Verbindung aufzubauen und mit ihnen mitzufühlen, da…

… sie größtenteils aus der gehobenen Schicht, sogar High Society, kamen. Von Rockstars und Schauspielern zu Politikern. Dadurch blieb die Geschichte stellenweise ohne Dramatik, wurde einseitig und fade. Zwischendurch kam ich dann noch leicht durcheinander mit den, weit in die ersten Bände zurückreichenden, Stammbäume der einzelnen Charaktere. Obwohl mir glücklicherweise damit manche Lieblingscharaktere länger erhalten blieben. Auffällig ist, dass das Geschehen sich auf Amerika und den Zeitraum der 60er Jahre fixiert. Deswegen fallen die Handlungen in Deutschland oder der Sowjetunion reichlich kurz aus und die Zeit nach 1960 wird zu schnell abgehandelt. Was wirklich schade ist!

Natürlich dürfen Follett’s dramatische Wendepunkte nicht fehlen: So hat sich gerade ein liebendes Paar gefunden und schon werden sie für immer getrennt… Wobei ich leider feststellen musste, dass die typischen Wendungen an Dramatik und Schockmomenten verloren haben. Im Vergleich zu den ersten beiden Bänden oder auch anderen Werken (Die Säulen der Erde), erscheinen die Wendungen blass und fast schon langweilig. Statt grausamen Krieg, hoffnungsloser Liebe oder unehelichen Kindern, gibt es berufliche Erfolgsgeschichten und Liebesgeschichten mit verzögertem Happy End. Dadurch ist das Buch weniger mitreißend.

Ein positives Extra: Der Band ist in sich geschlossen und so kann man das Buch auch unabhängig von den ersten beiden Bänden lesen.


Fazit

Für mich ist Kinder der Freiheit ein gelungener Abschluss der Jahrhundertsaga. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ließ es an Spannung und Emotionen nicht mangeln. Doch leider kann der letzte Teil nicht mit den ersten beiden Bände mithalten, welche viel aufregender und bewegender sind. Vor allem die Über-Privilegierung der Charaktere und die fehlende typische Follett-Dramatik, haben meiner Freude auf das Buch einen kleinen Dämpfer erteilt. Dennoch kann ich das Buch nur empfehlen, weil es ein erstklassig geschriebenes historisches Meisterwerk ist.

Ich gebe Kinder der Freiheit 4 von 5 Herz-Punkten. 🙂

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Bild-Quelle: http://www.luebbe.de/Buecher/Historisches/Details/Id/978-3-7857-2510-8

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