Die Borgia: Eine Geschichte voller Skandale, Korruption, Mord und Lust. Das findet sich alles in einem Buch…
Über das Buch:
- Titel: Der Palast der Borgia
- Autorin: Sarah Dunant
- Seitenzahl: 646
- Erscheinungstermin: 15. September 2014
- Preis: 14,99 €
- ISBN: 978-3-458-36033-9
- Verlag: Insel Taschenbuch
Der Inhalt
Habemus Papam! Habemus Borgia! Borgia, Alexander! Schallt es durch die engen Straßen von Rom. Wir schreiben das Jahr 1492, im glühend heißen Monat August. Es gibt einen neuen Papst und zwar einen Spanier, einen Borgia: Alexander VI.! Den freudigen Jubelrufen hängt ein leichtes Misstrauen gegenüber dem ewig Fremden an, das niemals ganz abklingen wird. Trotzdem haben die Borgia es endlich geschafft: Die Familie hat den Papstthron bestiegen! Damit regiert Alexander VI. nun über Rom und alle christlichen Belange der Welt. Doch viel wichtiger ist ihm seine Familie. Mit seiner neu gewonnenen Macht möchte er die Stellung der Borgias in Italien festigen und geht dafür gewissenslos über viele Opfer.
Als Lucrezia die Rufe hört, kann sie es kaum fassen. Ihr geliebter Vater, Rodrigo Borgia, ist der neue Papst! Für das zwölfjährige Mädchen und ihre drei Brüder wird sich damit alles ändern. Für immer! Denn mit einem Schlag sind die Borgias die mächtigste Familie in Rom, obwohl es die zahlreichen Kinder des Papstes offiziell gar nicht geben darf. Lucrezia muss lernen, dass Macht mit viel Verantwortung einhergeht. Sowohl ihr Vater als auch ihr Bruder Cesare benutzen das schöne Mädchen für ihre politischen Zwecke. Mit einer Heirat schafft man sich wichtige Verbündete. Ob da Gefühle mit im Spiel sind interessiert doch niemanden! Denn die Spiele um die Macht sind gerade erst eröffnet unnd entscheiden über Leben und Tod…
Meine Meinung
Der Palast der Borgia ist ein interessant geschriebener historischer Roman über die Machtergreifung der Borgia in Italien. Die Handlung spielt in den Jahren von 1492 bis 1502 und ist um den Charakter Lucrezia aufgebaut. Durch die Wahl ihres Vaters Rodrigo Borgia zum Papst wird Lucrezia zu einem wichtigen Mittel der Machtsicherung. Denn ihre Hand ist mehr wert, als die vielen päpstlichen Ländereien. Daher spielt vor allem die Heiratspolitik in dem Buch eine wichtige Rolle.
Neben Lucrezia erfährt man viel über ihre ganze Familie: ihre drei Brüder Cesare, Juan und Jofré, ihr Vater Papst Alexander VI. und seine unerlaubten Affären. Auch die Kriege und politischen Intrigen der Borgia werden hier sehr gut beschrieben. In dem Buch erhält man sehr genaue Einblicke in die Geschichte und den Aufstieg der Borgia. Diese wird sehr exakt nacherzählt, obwohl die Autorin sich auch viele dichterische Freiheiten herausgenommen hat. Dennoch wird das Buch dabei nicht langweilig und bleibt mit dem leichten, schwungvollen Schreibstil interessant und emotionsgeladen.
Alles in allem war die Familie sehr lasterhaft, machtgierig, mordlustig und intrigant, was in Der Palast der Borgia sehr gut herausgearbeitet wird. Jahrhunderte lang sorgten die damaligen Gerüchte und der Klatsch für ein schlechtes Bild der Borgia. Für viele Vorurteile sogten ihre spanischen Wurzeln. Aber auch ihre Machtgier und moralische Korruption stützen die Gerüchte. Was davon der Wahrheit entspricht wird wohl nie genau geklärt werden können. Dabei kam vor allem Lucrezia nicht gut weg: Sie wurde als Giftmischerin und Ehebrecherin sehr lange verleumdet. Die Autorin entschied sich in ihrem Buch dafür, Lucrezia als reines, unschuldiges Mädchen darzustellen, die von ihrem Vater und Bruder für politische Zwecke missbraucht wird. Diese neuere Sicht von Lucrezia kam in der neueren Geschichtsforschung auf und ich finde sie sehr erfrischend.
Obwohl die Geschichte der Borgia sehr interessant geschrieben ist, plätschert die Handlung das ganze Buch über dahin. Mir fehlen ein oder mehrere Höhepunkte und Spannungskurven. Auch ein Mord oder Skandal hin und wieder dazwischen gemischt, lässt die Handlung nicht viel spannender werden. Außerdem finde ich es sehr schade, dass das Buch mitten drin endet. Eigentlich hätte auch noch das spannende Ende der Borgia thematisiert werden müssen. Erst im Nachwort erfuhr ich dann, dass die Autorin plant noch einen zweiten Teil zu schreiben. Dadurch wirkt das Buch abgeschnitten und unvollständig. Aber natürlich bin ich trotzdem auf eine Fortsetzung der skandalösen Geschichte gespannt.
Fazit
Der Palast der Borgia ist ein wirklich interessant geschriebener historischer Roman. Die Autorin vermittelt die geschichtlichen Gegebenheiten auf eine hervorragende Weise und gestaltet die Handlung sehr emotional. Automatisch habe ich mit Lucrezia und ihrem hartem Schicksal mitgefiebert. Dennoch fehlen mir Handlungshöhepunkte in dem Buch. Ich hatte das Gefühl, als würde die Handlungs nur seicht dahin plätschern. Das ist wirklich sehr schade, da die Autorin ansonsten die historischen Fakten sehr interessant gestaltet hat. Dennoch freue ich mich schon auf die Fortsetzung und mehr Skandalen von der Familie Borgia.
Von mir bekommt Der Palast der Borgia 3 von 5 Herz-Punkten.
Bild-Quelle: http://www.suhrkamp.de/buecher/der_palast_der_borgia-sarah_dunant_36033.html
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